„DAS NEUE SCHLOSS“

„DAS NEUE SCHLOSS“ zu Neustadt unterm Hohnstein

Unter diesem Namen finden wir das Schloss in alten Akten. In den Jahren 1743/44 ließ Graf Christoph Ludwig II. zu Stolberg-Stolberg (*14. Juli 1703; † 20. August 1761) durch den Baumeister Johann Friedrich Penther (*1693; † 1749) das Schloss im spätbarocken Stil erbauen.

Nur etwa 500 m in nördliche Richtung entfernt auf einem steilen Bergsporn liegen die sehenswerten, romantischen Ruinen der in der ersten Häfte des 12ten Jahrhunderts erbauten Burg der ehemaligen Hohnsteiner Grafen, die Allodalen der Braunschweiger Herzöge waren. Im Jahr 1412 kam die Burg und Teile der Grafschaft durch Verkauf an Graf Botho zu Stolberg († 1455). Graf Heinrich zu Stolberg ließ die Burg dann zu einem repräsentativen Renaissanceschloss dem „alten Schloss“ ausbauen.

Durch den Erbvereinigungsvertrag von 1433 kam nach dem Ende des Geschlechts der Grafen von Hohnstein 1593 die Grafschaft dann ganz in den Besitz der Stolberger Grafen. Nachdem das alte Schloss 1627 während des „Dreißigjährigen Krieges“ von Christian Vitzthum von Eckstedt (*1592; † 1652) durch Brand zerstört wurde, zogen die hier residierenden Amtsleute der Stolberger Grafen in das im Tal liegende „Brauhaus“, dass dann 1744 durch das „Neue Schloss“ ersetzt wurde. Dieses Gebäude wurde nun quasi zum Sommersitz der Grafen und zur Kanzlei der Amtsleute des „Alten Amtes Hohnstein“ und danach zum Wohnsitz der Amtsleute, die gleichzeitig Pächter der angeschlossenen landwirtschaftlichen Domäne waren. Um 1860 war das „Neue Schloss“ für etwa 6 Jahre Residenz des Prinzen Wolrad Melander von Waldeck (*1833; † 1867 in Kairo), genannt „Der Klingelprinz“, der ein Bruder der Stol-berger Gräfin war. Im 17.–18. und bis Mitte des 19. Jahrhunderts war der Marktflecken Neustadt unter dem Hohnstein Hauptort des Amtes mit einer Stolberg-Stolbergschen Verwaltung und einer könig-lich Grossbritannisch-Hannoverschen Kanzlei. Bis 1932 gehörte das „Neue Schloss“ mit der Domäne zum Kreis Ilfeld im Regierungsbezirk Hildesheim, Provinz Hannover. Die Potsdamer Beschlüsse beendeten den Besitz der Stolberger Fürsten an der Domäne und dem „Neuen Schloss“ und durch die Bodenreform wurde der Grundbesitz aufgeteilt. Durch das mutige auftreten einiger Neustädter Gemeinderatsmitglieder wurde die von der sowjetischen Administration vorgegebene Sprengung des „Neuen Schlosses“ verhindert. Zunächst kamen Umsiedler in den Gebäuden unter. Dann war es Domizil einer Kindergärtnerinnenschule und dann Internat für Lehrerbildung. Bis dann die Grundschule Neustadt das Gebäude bis 1986 nutzte. Seitdem haben verschiedene „Eigentümer“ das Haus besessen, aber nicht genutzt. Die Initiative von unserem Hausarzt, Herr Dr. Haas, im „Neuen Schloss“ ein Kurzentrum mit dem Fokus auf Atemwegserkrankungen zu schaffen, lässt uns sehr positiv für das „Neue Schloss“ und für Neustadt als angestrebter „Heilklimatischer Kurort“ in die Zukunft schauen.

Rupert Ströbele

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