Einmaliger grüner Karst in Europa
Einzigartiger Südharz: In keiner anderen Region Europas gibt es eine Karstregion, die derart grün ist und nicht nur dominiert wird von kargen Felsformationen und die so gespickt ist mit mannigfaltigen Karstphänomenen wie die Südharzer Karstlandschaft. Wer in die Geschichte dieser auf dem Kontinent einmaligen grünen Karstregion eintauchen will, der muss sich auf eine Zeitreise in die Zechsteinzeit begeben.
Vor etwa 240 bis 250 Millionen Jahren sah der Südharz nicht aus wie heute - keine Wälder und Wiesen gab es hier, sondern ein warmes, flaches Meer. Darin entstanden weißer Gips und Anhydrit, Gesteine, die noch heute das Landschaftsbild im Südharz prägen und immer wieder neu gestalten. Denn Gips und Anhydrit wie auch der hellbraune Dolomit sind stark wasserlöslich - zwei Gramm Gips lösen sich in einem Liter Wasser. Da von den Bergen des Harzes viele Bäche und Flüsse hinab fließen, gelangen im Südharz große Wassermengen in den Untergrund, lösen die Gesteine auf und nehmen sie mit sich. Die Entwässerung geschieht überwiegend unterirdisch, was auch Verkarstung genannt wird. Die Folgen dieser Verkarstung sind vielfältige Karstphänomene: Höhlen, Erdfälle, Karstquellen, Bachschwinden, Felsen und weiße Wände sind nur einige Beispiele.
Von Pölsfeld in Sachsen-Anhalt über den Landkreis Nordhausen in Thüringen bis nach Förste in Niedersachsen tummeln sich auf gut 100 Kilometern vielfältigste Karsterscheinungen. Der 233 Kilometer lange Karstwanderweg lässt Wanderer und Naturliebhaber diese außergewöhnliche Naturlandschaft auf unnachahmliche Weise erleben. Dass der Karstwanderweg im dichten Wegenetz des Harzes heraussticht, unterstreicht seine Auszeichnung als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland.